Am vergangenen Donnerstag, 2. Februar 2017, luden der CDU Kreisverband und der Bundestagsabgeordnete Dr. Roy Kühne zu einer Veranstaltung unter dem Motto „Der ländliche Raum, die unterschätzte Region“ in die Northeimer BBS I ein. Mit mehr als 50 Teilnehmern wurden über die zukünftigenHerausforderungen und Möglichkeiten für ländliche Regionen gesprochen.
Roy Kühne begrüßte alle Teilnehmer und stellte sein Kollegin Gitta Connemann,Stellvertretende Vorsitzende der CDU/ CSU-Bundestagsfraktion, vor, die zu Beginn mit einem Impulsvortrag in die Thematik einführte. Gitta Connemann lebt in Ostfriesland und ist eine bekennende Landpomeranze. Sie kämpft jeden Tag für ein gutes Leben auf dem Land. Die Politik müsse den Menschen auf dem Land wieder zuhören und ihre Sorgen und Probleme ernst nehmen. Der ländliche Raum wirkt aus Connemann‘s Sicht ein wenig vergessen, die Politik, aber auch die Menschen vor Ort müssen sich aktiv für eine bessere Gestaltung des ländlichen Raumes einsetzen. Wichtige Projekte dabei sind die Breitbandversorgung, die medizinische Versorgung, aber auch die Vereinsamung auf dem Land. Gitta Connemann berichtet über ein erfolgreiches Projekt desLandkreises Emsland. Dieser erlaubte jedem Dorf ein Gewerbegebiet. Dies ermöglichte Selbständigkeiten ohne die Heimat verlassen zu müssen. Die Arbeitslosenquote liegt heute unter 3,8 Prozent. Für die Zukunft fordert sie Mut zu flexiblen Lösungen und Mut der Politik wieder zu vertrauen.
Abschließend weist die Ostfriesin auf die Wichtigkeit der Landwirtschaft in ländlichen Regionen hin und kritisiert die gerade aktuelle PR-Aktion von Bundesumweltministerin Hendricks mit ‚Elf Bauernregeln‘ auf Plakaten wie beispielsweise "Steht das Schwein auf einem Bein, ist der Schweinestall zu klein."„Mit solchen Sprüchen wird in Reimform gegen die Landwirtschaft gehetzt - diese Art der Kampagne sei nicht kreativ, sondern geschmacklos.", monierte Gitta Connemann.
Im Anschluss an den Vortrag diskutierte Gitta Connemann gemeinsam mit Jörn Kater (Leiter des Kreisverbandes Südniedersachsen des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft), Hartmut Danne (Vorsitzender des Landvolks Northeim-Osterode Kreisbauernverband e.V.) und Roy Kühne über Perspektiven und Probleme im ländlichen Raum.
Hartmut Danne als Vertreter des Landvolks findet dabei klare Worte: „Der ländliche Raum wird geprägt von der Land- und Forstwirtschaft. Wir brauchen auch die Jäger und Imker in unserer Kulturlandschaft, um diese zu erhalten.“
„Der ländliche Raum ist aber auch geprägt von mittelständischen Unternehmen, die u.a. Arbeitsplätze und Steuereinnahmen sichern.“, gab Jörn Kater zu bedenken. Für kleine und mittelständische Unternehmen sind gute Infrastrukturen und vor allem ein schneller Breitbandausbau wichtig.
Nachfolgend diskutierte das Podium aktiv mit allen Anwesenden über ihre zum Teil auch persönlichen Anliegen, wie die Schulpolitik der kommenden Jahre aussehen wird, die vor allem anwesende junge Eltern beschäftigt. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die medizinische Versorgung – sie wirft bereits heute viele Fragen für die kommenden Jahre auf.
Roy Kühne war am Ende der Veranstaltung über das Engagement aller Anwesenden begeistert und appellierte: „Es gibt immer viel anzupacken, gerade in unseren ländlichen Gegenden! Jedoch schafft man das nicht allein - nur wir alle gemeinsam – egal ob Bürger, Landwirt, Jäger, Imker, Unternehmer, Lehrer, Schüler oder Politiker - können das anpacken und etwas ändern.“