Stadtverband Einbeck

Einbecker Morgenpost zur Agenda des Landratskandidaten... (5.10.2015)

CDU-Kreisverband wählt Dr. Bernd von Garmissen einstimmig zum Landratskandidaten | Auf die Stärken besinnen

Einbeck/Opperhausen/Northeim (ek). Mit gleicher Mitgliederzahl wie vor gut zwei Jahren, aber mit einem noch besseren Ergebnis als im Juni 2013 hat der CDU-Kreisverband Dr. Bernd von Garmissen zum Kandidaten für die Landratswahl am 28. Februar 2016 gewählt. Nach dem starken Abschneiden gegen Landrat Michael Wickmann im Herbst 2013 soll es diesmal klappen:?Der CDU-Kreisverband appellierte an die Mitglieder, den Kandidaten schlagkräftig zu unterstützen. 
Der stellvertretende Vorsitzende Christian Dörries schlug den 49-jährigen Juristen und Landwirt Dr. Bernd von Garmissen aus Dassel-Friedrichshausen als Kandidaten vor. Seit Landrat Michael Wickmann seine Versetzung in den Ruhestand beantragt habe, beschäftige sich der Kreisvorstand intensiv mit dem Thema. Man wolle an die letzte Landratswahl anknüpfen, und deshalb habe man sich, nachdem er seine Bereitschaft erklärt habe, schnell und einstimmig für Bernd von Garmissen ausgesprochen. Die CDU sei kampagnefähig, und man traue ihm das Amt zu. Bei den Genossen würden dagegen nur Nebelbomben gezündet, die die Misere in der Personalausstattung zeigten. »Wir haben uns frühzeitig gekümmert, wir sind bereit, und wir unterbreiten Ihnen einen einstimmigen Vorschlag. Bernd von Garmissen ist ein guter Mann, der Verantwortung übernehmen kann, soll und wird.« 
»Liebe Mitstreiter für einen Neuanfang im Landkreis«, wandte sich von Garmissen an die CDU-Mitglieder. Es sei ein Deja-vu-Gefühl, hier erneut zu stehen. Damals habe ein guter Wahlkampf mit einem sehr guten Ergebnis begonnen. Viele Menschen habe er kennengelernt, und der Landkreis und seine Angelegenheiten seien ihm noch mehr als Herz gewachsen. Seither habe es aber keine guten Jahre für den Landkreis gegeben, keine Stabilität und eine lange Vakanz an der Spitze. Die Mehrheitsgruppe habe nicht reagiert, als die Kreisverwaltung monatelang ohne Führungsspitze war, sondern alle mit Fusionsfantasien hingehalten. Das sei ein Thema, das man außerordentlich sensibel behandeln müsse, es dürfe nicht missbraucht werden für wahltaktische Überlegungen oder dafür, Wahlen zu verschieben. Das wäre überflüssig und nicht zielführend.

 

Man dürfe sich im Landkreis nicht aufgeben, sondern müsse Zuversicht zeigen, so von Garmissens Appell: »Ohne Zuversicht werden wir nicht voran kommen.« Man müsse Stärken herausarbeiten, und man wolle es allein schaffen. Er sei gegen eine Fusionsdebatte zum jetzigen Zeitpunkt.

Zu den Herausforderungen, die der Landkreis bewältigen müsse, gehöre die Flüchtlingssituation. Damit werde man sich lange und intensiv beschäftigen müssen, »aber wir haben die Chance, das zu schaffen.« Dabei sollte man die Herausforderung nicht unterschätzen, und man dürfe sich selbst nicht überfordern. Richtig sei das Konzept der dezentralen Unterbringung. Das sei ein gemeinsamer Kraftakt, aber die Situation sei gut begleitet. Ziel müsse es sein, allen Ankömmlingen eine würdige Unterbringung zu vermitteln und dabei die Sorgen der Bürger nicht zur Seite zu schieben. Das Engagement sei ein kostbares Gut, das Respekt verdiene. Von Garmissen dankte allen in der Flüchtlingshilfe engagierten Bürgern. Hier vor Ort sei man allerdings das letzte Glied der Kette, deshalb müsse man an Land und Bund berichtigte Forderungen stellen und mitteilen, dass die Möglichkeiten hier begrenzt seien und dass man Hilfe benötige. Integration mache Sinn für die, die eine echte Bleibeperspektive hätten; das müsse frühzeitig geklärt werden. Weiter müsse man deutlich machen, dass die Kommunen nicht auf den Kosten sitzen gelassen werden dürften.

Die Finanzen bezeichnete der Kandidat als weitere große Herausforderung für den Landkreis. Die Haushaltssituation sei schwierig. »Wir brauchen eine gute solide Finanzpolitik, und sie muss jetzt beginnen, nicht später.« Er habe eine solide Grundeinstellung zu Finanzen: Nicht mehr ausgeben, als man zur Verfügung habe. So könne der Landkreis wieder auf die Beine kommen. Eine weitere Herausforderung sei der demografische Wandel. Man müsse sich nicht damit abfinden, dass er sich wie Mehltau auf die Region lege, dürfe nicht resignieren, sondern müsse gestalten und gemeinsam anpacken. So sei Infrastruktur notwendig für Wirtschaftsansiedlungen. Die Menschen müssten mobil sein, und dazu zähle die Breitbandversorgung. Ein Konzept für den Landkreis sei vorhanden, nun müsse es auch umgesetzt werden. Nur mit Arbeit und Einkommen blieben Menschen und Unternehmen in der Region. Deshalb brauche der Landkreis eine weitere Bündelung für eine gute Entwicklung, man müsse Anreize zum Kommen geben. Dabei habe der Landkreis Gutes vorzuweisen: beste Lage in Deutschland, eine gute logistische Anbindung und gute Investitionsbedingungen. Es gehe ihm darum, das Wir-Gefühl zu stärken. Er sei dagegen, den Landkreis ständig schlechtzureden und das Autokennzeichen als letzte Klammer zu sehen. »Die Stärken sind da«, versicherte er. Man dürfe nicht auf Hilfe von außen warten, zumal falsche Förderung fantasielos machen könne. Andere Regionen könne man sich als Beispiel nehmen für Zuversicht und Eigeninitiative. »Die Hälfte des Erfolgs ist Psychologie.« Die Flüchtlingssituation beispielsweise stelle kurzfristig eine große Herausforderung dar. »Wenn wir aber sagen: “Das kann uns nutzen”, dann gelingt es auch.«

Der Landkreis sei keine kleine Fachbehörde, zuständig von Abfall bis Zulassung. Viele Inhalte seien zu bearbeiten, und jeder Bereich habe seine Berechtigung, angemessen betreut zu werden. Allen Themen, sagte er zu, werde er sich unvoreingenommen widmen. Die Zeit werde zeigen, welches Steckenpferd er besonders pflegen werde. Der Landkreis habe einen Neuanfang verdient, man brauche mehr Gemeinsamkeiten, und er traue sich zu, den Landkreis auf diesem Weg zu führen. Er freue sich auf diese Aufgabe, sagte er unter Applaus, und er wünsche sich einen fairen Wahlkampf. Das Beispiel Wiedervereinigung zeige, dass man die Hoffnung nie aufgeben dürfe, und wenn man an etwas glaube und es anpacke, könne es gelingen.

Mit einem glatten Ergebnissen hoben die CDU-Mitglieder Dr. Bernd von Garmissen auf den Schild: Von 81 stimmberechtigten Anwesenden stimmten 79 für ihn, zwei enthielten sich. »Ich freue mich über den starken Rückhalt und Ihre Unterstützung«, sagte er nach der großen Glückwunschrunde.